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Vampir ist ein Oberbegriff im Computerspiel The Witcher sowie aus der Geralt-Saga von Andrzej Sapkowski und beschreibt eine Reihe von Kreaturen, die nur entfernt etwas mit den Vampiren aus unserern Volkserzählungen gemeinsam haben.

Sapkowskis Vampire unterscheiden sich von den herkömmlichen Vampiren, wie sie allgemein bekannt sind: Geweihtes Wasser schreckt Vampire ab ebenso wie Kruzifixe oder Knoblauch; mit einem Holzpfahl direkt ins Herz gestoßen, wird der Vampir für immer vernichtet. All das hat in der Hexerwelt keine Gültigkeit. Regis, ein Bekannter und späterer Freund von Geralt wurde enthauptet, durch einen Holzpflock ins Herz gepfählt, mit geweihtem Wasser besprüht und schließlich verbrannt. Letztendlich hat ihn nichts davon getötet. Er hat alles überlebt und sich ganz langsam regeneriert.

Ein weiterer Mythos, der in der Hexerwelt nicht existiert, ist der folgenschwere Biss eines Vampirs. Im Roman "Feuertaufe" ("Chrzest ognia") widerlegt Emiel Regis Rohellec Terzieff-Goderoy auf den Grundlagen der Arithmetik diese Mär über die Ansteckung mit Vampirismus:

"In eurer Welt sind nach der Sphärenkonjunktion ungefähr 1.200 höhere Vampire zurückgeblieben. Die Zahl der Abstinenzler - denn davon gibt es außer mir noch eine ganze Menge - wird von der Zahl derjenigen aufgewogen, die übermäßig viel trinken, wie ich seinerzeit. Im statistischen Mittel trinkt ein Vampir bei jedem Vollmond, denn der Vollmond ist für uns ein Feiertag, den wir üblicherweise... begießen. Wenn wir uns am Menschenkalender orientieren und von zwölf Vollmonden im Jahr ausgehen, erhalten wir eine theoretische Anzahl von 14.400 gebissenen Menschen pro Jahr. Seit der Konjunktion sind, wieder nach eurer Zeitrechnung, ungefähr 1.500 Jahre vergangen. Aus einer einfachen Multiplikation ergibt sich, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf eurer Welt theoretisch 21.600.000 Vampire existieren müssten. (...)"
Feuertaufe, ("Chrzest ognia"), Ausgabe dtv 2009 , S. 371 f.

Eigenschaften[ | ]

Charakterisierungen der Vampire aus den Romanen:


Merkmale der Vampire aus Sapkowskis Romanen:

  • Höhere Vampire brauchen kein Blut um zu leben. Es ist ein alkoholisches Genussmittel, das betrunken macht. Blut erhöht ihre Kräfte.
  • Vampire sind keine Untoten oder verwandelte Kreaturen. Sie werden als Vampire geboren. Die Rasse der Vampire ist durch die Sphärenkonjunktion in die Welt gelangt.
  • Nicht alle Vampire müssen das Sonnenlicht meiden. Viele haben sich angepasst und können Tageslicht vertragen.
  • Vampire haben weder ein Spiegelbild noch einen Schatten.
  • Fließende Gewässer stellen keine Hindernisse in ihrer Bewegungsfreiheit dar.
  • Geweihtes Wasser, Kruzifxe und Knoblauch sind wirkungslos gegen Vampire.[1]
  • Schwere Körperverletzungen sowie Pfählen des Herzes und Enthauptungen empfinden sie als Unannehmlichkeit.
  • Einige Vampire (u.a. Regis) können weißglühendes Metall mit bloßen Händen anfassen (Silber möglicheweise ausgeschlossen), ohne sich daran zu verbrennen.
  • Vampire lassen sich nicht durch magische Ortungsversuche ausfinding machen.
  • Hunde und Pferde werden unruhig, wenn sie die Anwesenheit eines Vampirs spüren. Dabei lassen sie sich jedoch täuschen, wenn der Vampir stark duftende Kräuter bei sich trägt.


Vampire im Computerspiel The Witcher:
Es gibt nur einen Punkt, an dem in The Witcher Sapkowskis Worten Vampire betreffend widersprochen wird:

Vampir-Arten[ | ]

Fangpire sind gespentische Kreaturen, die sich nachts in Tälern herumtreiben und ahnungslose Nachtwanderer erschrecken. - Eine Beschreibung aus dem Physiologus. Tatsächlich handelt es sich bei diesen Ungeheuern um Vampire. Bauern und ungebildete Menschen bezeichnen den Vampir als Fangpir. Gemeint ist jedoch ein und dieselbe Kreatur.
Die Bauern aus dem Unteren Ort werden in "Der Rand der Welt" von Fangpiren schikaniert.
Im Roman "Feuertaufe" sind Bauern in der Nähe von Fen Carn davon überzeugt, dass sie von einem Fangpir vom jahrhundertalten Friedhof heimgesucht werden. Er hat bereits einige von ihnen angegriffen und in Stücke gerissen. Allerdings hat niemand von ihnen bisher den Fangpir mit eigenen Augen gesehen. Nach Auffassung der Bauern kann nur ein schwarzer Rappe das Grab eines Fangpirs auf dem Friedhof finden. Der Leichnam wird alsdann mit einem Espenstock gepfählt.

Bekannte Vampire[ | ]

Aus den Büchern:

Aus dem Computerspiel The Witcher, The Witcher 3: Wild Hunt

Literaturstellen[ | ]

Und da war etwas, was nur lebte, um zu töten. Vor Hunger, zum Vergnügen, aus jemandes krankhaftem Willen geboren oder aus anderen Ursachen. Eine Mantikora, ein Wyvern, ein Nebling, ein Sägmaul, ein Steinbeißer, eine Greule, ein Waldschrat, ein Vampir, ein Ghul, ein Graveir, ein Werwolf, ein Gigaskorpion, eine Striege, eine Jaga, eine Kikimora, ein Vipper.
Die Stimme der Vernunft 4 (Kurzgeschichte), enth. in Der letzte Wunsch, Ausgabe Doppelband, Heyne 2000, S. 156

Rittersporn befragt Geralt zu Vampiren und wird ergänzt von Regis:

»Spotte nicht. Spuren von Vampirbissen musst du mehr als einmal gesehen haben. Ist dir jemals ein Fall untergekommen, in dem der Vampir sein Opfer in Stücke gerissen hat?«
»Nein. So was kommt nicht vor.«
»Im Falle höherer Vampire niemals«, warf Emiel Regis sanft ein. »Soweit mir bekannt ist, verursachen auch Alb, Katakan, Mula, Bruxa und Nosferat keine derart schrecklichen Verletzungen. Ziemlich brutal gehen hingegen der Nietopyr und die Ekimma mit den Leichen der Opfer um.«
»Bravo.« Geralt betrachtete ihn mit aufrichtigem Staunen. »Du hast keine einzige Vampirart ausgelassen. Und hast keine von den legendären erwähnt, die es nur in Märchen gibt. Wahrlich ein imponierendes Wissen. Also musst du auch wissen, dass Ekimmen und Nietopyre in unserem Klima niemals vorkommen.«

Feuertaufe, ("Chrzest ognia"), Ausgabe dtv, S. 191

Fußnoten[ | ]

  1. Eine Ausnahme gibt es in der Kurzgeschichte "Etwas endet, etwas beginnt", in der der Zwerg Yarpen Zigrin mit seinem Knoblauchatem einen Vampir in die Flucht schlägt. Da diese Geschichte jedoch nicht-kanon ist, also nicht zur Timeline der Geralt-Saga gehört, ist dies nur als Randbemerkung zu betrachten.