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Die Ratten prahlen mit ihrer Beute

Die Rattenbande war eine Gruppe von jungen Kriminellen. Anführer der Bande (auch "Hanse" genannt) war Giselher. Die Rattenbande entstand zu Beginn des Nilfgaard-Krieges.

Alle Mitglieder kamen aus intakten Familien und waren noch Kinder, als ihre Familien ermordet wurden. Sie waren das Strandgut der Blutströme, die im Krieg vergossen wurden - irgendwo an Land gespült, ausgestoßen und verachtet.
Zu dieser Zeit bildeten sich viele Banden, wie die Rattenbande eine war. Man nannte sie Kinder der Zeit der Verachtung. Die meisten Banden verloren den Zusammenhalt, weil irgendwann die Gier nach Beute größer war als das Gemeinschaftsgefühl. Andere Banden, die die Gesetzeshüter nicht ergriffen, wurden vom aufgebrachten Mob der Dörfer ermordet, bei denen die Banden ständig plünderten. Nur die Rattenbande war anders. Sie hielten zusammen, sie konnten kämpfen und vor allem waren sie die Rücksichtslosesten. Sie plünderten und raubten nicht, um zu überleben, sondern weil sie Spaß am Morden hatten.

Das erbeutete Geld verwendete die Bande für ihre ausgefallene Kleidung, meistens schwarzes Kalbsleder mit silbernen Schnallen und Ketten verziert. Sie ließen ihre Kleidung und Accessoires bei Schneidern, Schustern und Sattlern anfertigen. Gelegentlich überfielen sie Leute, weil ihnen gerade ein Schmuck- oder Kleidungsstück gefiel. Manchmal teilten sie ihre Beute mit armen Dorfbewohnern, jedoch weniger aus Nächstenliebe, sondern weil sie es genossen, von den Dörflern als Helden gefeiert zu werden.
Mit ihrem draufgängerischen Benehmen und ihren auffälligen Kleidern fanden sie unter den Jugendlichen der südlichen Provinzen zahlreiche Bewunderer.

Die Bandenmitglieder lernten sich beim Lammas-Fest in einem Ort in Geso kennen, und schlossen sich zu einer Bande zusammen, da Übermut, Aggressivität und der Hass auf die Gesellschaft sie verband.

Sie hatten sich beim Erntefest getroffen. Der mürrische, schwarze, hoch aufgeschossene Giselher. Der hagere, langhaarige Kayleigh mit den bösen Augen und dem zu einer widerwärtigen Grimasse verzogenen Mund. Reef, der noch immer mit Nilfgaarder Akzent sprach. Die hochgewachsene, langbeinige Mistle mit dem kurzgeschnittenen, wie Stoppeln abstehenden strohblonden Haar. Die großäugige und bunte Flamme, biegsam und fließend beim Tanz, schnell und mörderisch im Kampf, mit den schmalen Lippen und den kleinen Elfenzähnen. Der breitschultrige Asse mit dem hellen, sich kräuselnden Flaum am Kinn.
Anführer wurde Giselher. Und sie nannten sich die Ratten. Jemand hatte sie irgendwann einmal so genannt, und ihnen hatte es gefallen.
Sie raubten und mordeten, und ihre Grausamkeit wurde sprichwörtlich.

Die Zeit der Verachtung, ("Czas pogardy"), Ausgabe dtv 2009 , S. 392

Ciri kam in Glyswen mit der Rattenbande zusammen: In einer Taverne des Ortes trafen sich die Greifer-Bande, die Ciri gefangen genommen hatte, und die Nissir-Bande, die Kayleigh festgesetzt hatte. Die übrigen Mitglieder der Rattenbande stürmten die Taverne, um Kayleigh zu befreien, töteten dabei beide Banden und flüchteten. Ciri schloss sich ihnen an.

Die Rattenbande wurde von Leo Bonhart in der Ortschaft Eifers zerschlagen, der alle Mitglieder tötete. Er ließ nur Ciri am Leben, da er einen besonderen, das Mädchen betreffenden Auftrag hatte.


Die Rattenbande kommt in den Romanen "Die Zeit der Verachtung" ("Czas pogardy"), "Feuertaufe" ("Chrzest ognia") und "Der Schwalbenturm" ("Wieża Jaskółki") vor.

Mitglieder:

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