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Chrzest ognia 2.jpg|Buchcover der 2. polnische Ausgabe
 
Chrzest ognia 2.jpg|Buchcover der 2. polnische Ausgabe
 
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== Literaturstellen ==
 
{{Zitat|FT|dtv 2009|167 f.|„Seit dem Ausbruch aus dem Brokilon sind zwölf Tage vergangen, in deren Verlauf ich an die sechzig Meilen zurückgelegt habe. Ciri, wie das Gerücht besagt, ist in [[Nilfgaard (Stadt)|Nilfgaard]], in der Hauptstadt des Kaiserreichs, von der mich, vorsichtig gerechnet, rund zweieinhalbtausend Meilen trennen. Aus einer einfachen Rechnung folgt, dass ich bei diesem Tempo ein Jahr und vier Monate bis dorthin brauche. Was sagst du dazu?“
 
<br />„Nichts.“ Milva zuckte mit den Schultern, räusperte sich abermals. „Ich kann nicht so gut rechnen wie du. Lesen und schreiben kann ich überhaupt nicht. Ich bin ein dummes, einfaches Mädchen vom Lande. Keine Gesellschaft für dich. Auch niemand zum Reden.
 
<br />„Sag so was nicht.“
 
<br />„Ist doch wahr.“ Sie drehte sich heftig um. „Wozu hast du mir diese Tage und diese Meilen vorgerechnet? Damit ich dir einen Rat geb? Dir Mut mach? Deine Furcht abwehr, die Trauer lindre, die dich schlimmer quält als der Schmerz im Hinkebein? Das kann ich nicht! Du brauchst jemand anders. Diejenige, von der Rittersporn geredet hat. Die kluge, gelehrte. Die du liebst.“
 
<br />„Rittersporn ist ein Plappermaul.“
 
<br />„Klar. Aber manchmal hat es Hand und Fuß, was er plappert. Lass und zurückgehen, ich will mich noch betrinken.“
 
<br />„Milva?“
 
<br />„Was ist?“
 
<br />„Du hast mir nie gesagt, warum du dich entschlossen hast, mir nachzureiten.“
 
<br />„Du hast nie gefragt.“
 
<br />„Jetzt frage ich.“
 
<br />„Jetzt ist es zu spät. Jetzt weiß ich es selber nicht mehr.“}}
 
 
{{Zitat|FT|dtv 2009|400 f.|„Das hättest du nicht gedacht, als wir losgezogen sind, was? Als du mich mitgenommen hast? Hast gedacht, was soll’s, dass sie ’ne ungeschliffene, dumme Dorftrine ist? Hast mir erlaubt, mitzureiten. Schlaue Gespräche, hast du gedacht, werd ich mit ihr unterwegs nich führn, aber sie kann zu gebrauchen sein. Ist ’n gesundes, kräftiges Gewächs, schießt mit dem Bogen, wird sich im Sattel nicht den Arsch verbrennen, und wenn’s gefährlich wird, macht sie sich nicht in die Hosen, sie wird von Nutzen sein. Und jetzt zeigt sich, da gibt’s keinen Nutzen, bloß Schererei. Ein Klotz am Bein. Hat’s das dumme Mädel erwischt, wie’s mit dummen Mädels eben geht!“
 
<br />„Warum bist du mit mir geritten?“, fragte er leise. „Warum bist du nicht im Brokilon geblieben? Du wusstest doch …“
 
<br />„Ich wusste“, unterbrach sie ihn rasch. „Ich war ja unter Dryaden, und die erkennen auf Anhieb, was mit dir los ist, vor denen verbirgst du nichts. Sie haben es eher gemerkt als ich selber … Aber ich hab nicht gedacht, dass mich die Schwäche so schnell ankommt. Ich dacht mir, es kommt ’ne Gelegenheit, da trink ich [[Mutterkornsamen|Mutterkorn]] oder ’n anderes Gebräu, du würdest gar nichts merken, nicht mal was ahnen …“
 
<br />„So einfach ist das nicht.“
 
<br />„Ich weiß. Der [[Vampir]] hat’s mir gesagt. Ich hab’s zu lange schleifen lassen, überlegt, gezögert. Jetzt wird’s nicht mehr glattgehen …“
 
<br />„Das habe ich nicht gemeint.“
 
<br />„Verdammt“, sagte sie nach einem Moment. „Und ich dachte, ich hätte Rittersporn in Reserve! Hab ja gesehn, dass er den starken Mann spielt, dabei ist er weich, schwach, nicht an Arbeit gewöhnt, man kann drauf warten, dass er nicht weiterkommt und wir ihn zurücklassen müssen. Ich dacht, wenn’s schlimm kommt, kehr ich mit Rittersporn um … Aber da haben wir’s: Rittersporn hält sich wacker, und ich …“}}
 
 
{{Zitat|FT|dtv 2009|402 f.|„Ich hab ein Kommando zum Brokilon geführt“, sagte sie leise. „Das war auf dem Rodfeld, im Juni, eine Woche vor dem Johannisfeuer. Sie haben uns eingeholt, es gab einen Kampf, wir sind zu siebt davongekommen: fünf Elfenkrieger, eine Elfe und ich. Bis zum Bandwasser gut eine halbe Meile, aber Berittene hinter uns, Berittene vor uns, ringsum Finsternis, Sumpflöcher, Morast … Nachts haben wir uns in den Korbweiden versteckt, mussten den Pferden Ruhe gönnen und uns auch. Da hat sich die Elfe ohne ein Wort ausgezogen, sich hingelegt … und der erste Elf ging hin … Mir lief es kalt übern Rücken, ich wusst nicht, was ich machen soll … Weggehen, so tun, als ob ich nichts seh? Das Blut hämmert mir in den Schläfen, da sagt sie plötzlich: ‚Wer weiß, was morgen ist? Wer übers Bandwasser geht und wer ins Gras beißt? En’ca minne.‘ So hat sie’s gesagt: ein bisschen Liebe. Nur so, sagt sie, kann man den Tod bezwingen. Und die Furcht. Die Männer hatten Angst, sie hatte Angst, ich hatte auch Angst … Und ich zog mich aus und legte mich ein Stück abseits hin, breitete mir vorher eine Decke aus … Als der Erste mich in die Arme nahm, biss ich die Zähne zusammen, denn ich war nicht bereit, war verängstigt und trocken … Aber er war klug, immerhin ein Elf, dem Anschein nach noch jung … Klug … Einfühlsam … Er roch nach Moor, nach Gräsern und Tau … Dem Zweiten streckte ich selbst die Arme entgegen … Bereitwillig … Ein bisschen Liebe? Weiß der Teufel, wie viel Liebe dabei war und wie viel Angst, aber Angst war mehr da, da bin ich mir sicher … Denn die Liebe war gespielt, gut zwar, aber doch gespielt, wie bei einem Jahrmarktsspiel, denn da, wenn die Schauspieler gut sind, vergisst man sofort, was vorgetäuscht ist und was wahr. Aber die Angst war da. Sie war echt.“}}
 
 
{{Zitat|FT|dtv 2009|403 f.|„[…] Denn ich möcht, dass du deine Ciri findest, Hexer. Dass du sie mit meiner Hilfe findest und zurückkriegst.“
 
<br />„Darum bist du mir nachgeritten“, sagte er und rieb sich die Stirn. „Darum.“
 
<br />Sie senkte den Kopf.
 
<br />„Ebendarum bist du mit mir mitgekommen“, wiederholte er. „Du bist aufgebrochen, um bei der Rettung eines fremden Kindes zu helfen. Du wolltest bezahlen. Eine Schuld bezahlen, die du schon damals, als du losgeritten bist, aufzunehmen vorhattest … Ein fremdes Kind für das eigene. Und ich habe versprochen, dir in der Not zu helfen. Milva, ich werde dir nicht helfen können. Glaub mir, ich werde es nicht können.“
 
<br />Diesmal schwieg sie. Er vermochte das nicht. Er fühlte, dass er es nicht durfte.
 
<br />„Damals im Brokilon habe ich bei dir eine Schuld aufgenommen und gelobt, dass ich sie bezahlen würde. Unvernünftig. Dumm. Du hast mir zu einem Zeitpunkt geholfen, als ich Hilfe sehr nötig hatte. Solch eine Schuld lässt sich nicht zurückzahlen. Man kann nicht für etwas bezahlen, das unbezahlbar ist. Manche behaupten, dass jedes, absolut jedes Ding auf der Welt seinen Preis hat. Das ist nicht wahr. Es gibt Dinge, die haben keinen Preis, sie sind unbezahlbar. Am leichtesten erkennt man solche Dinge daran, dass sie, wenn man sie erst einmal verloren hat, für immer verloren sind. Ich selbst habe viele solche Dinge verloren. Darum kann ich dir heute nicht helfen.“
 
<br />„Du hast mir schon geholfen“, erwiderte sie sehr ruhig. „Du weißt gar nicht, wie sehr du mir geholfen hast. Jetzt geh bitte. Lass mich allein. Geh, Hexer. Geh, ehe du meine Welt vollends zum Einsturz bringst.“}}
 
   
 
==Fußnoten==
 
==Fußnoten==
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