Merigolds Vernichtender Hagelschlag ist ein mächtiger Zauberspruch, der einen Hagelsturm ausbrechen lässt, bei dem die eisigen Hagelkörner teilweise so groß wie Hühnereier sind. Im Grunde handelt es sich um eine fehlausgesprochene Formel des Blitz des Alzur.
Im Roman "Die Dame vom See" ("Pani jeziora") versuchte die Magierin Triss Merigold den Blitz des Alzur zu wirken, um einen amoklaufenden Menschenmob davon abzuhalten, sie und Yennefer zu lynchen. Das geschah in der Stadt Riva. Yennefer half ihr bei der Beschwörung, doch Triss war bereits im Gesicht verletzt und der Spruch misslang bzw. rief etwas hervor, das eine weitaus verheerendere Wirkung hatte, als erwartet. Der Spruch ging in die Geschichte ein als Merigolds Vernichtender Hagelschlag, denn er ließ über der Stadt einen tödlichen Hagelschauer niederregnen.
Das wirkt überhaupt nicht, dachte Yennefer, unser Zauber wirkt überhaupt nicht. Wir haben keine Chance, etwas derart Kompliziertes zu beschwören wie den Blitz des Alzur. Alzur, wird behauptet, hatte eine Stimme wie eine Glocke und eine Aussprache wie ein begnadeter Redner. Wir aber piepsen und stammeln, verfälschen die Worte und die Melodie …
—
Die Dame vom See, Ausgabe dtv 2011, S. 627
»Merigolds Vernichtender Hagelschlag«, wiederholte Nimue. »Diese Bezeichnung wird im Grunde zu Unrecht verwendet, der Zauber ist nie registriert worden, denn nach Triss Merigold ist es niemandem gelungen, ihn zu wiederholen. Aus prosaischen Gründen. Triss hatte damals einen verletzten Mund und sprach undeutlich. Boshafte Leute behaupten überdies, dass ihr die Zunge vor Angst nicht gehorchte.«
—
Die Dame vom See, Ausgabe dtv 2011, S. 627
Laut Nimue gibt es von der Legende mehrere Varianten, in vielen ist Triss wohl alleine bei der Beschwörung und es gibt wohl nur eine Version, bei der auch Yennefer mit Triss auf der Anhöhe von Riva stand. Nimue und Condwiramurs blicken aber auf ein Aquarell, das nur eine Frau mit wehendem Haar auf einer steilen Anhöhe vor dunklen Wolken darstellt.(DS, S.628)