Hexer-Wiki
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Leo Bonhart war ein Kopfgeldjäger, Attentäter und davor ein Berufssoldat. Er trug einen grauen Schnurrbart, hatte stechende Augen, ohne Brauen noch Wimpern, er war weiterhin von hünenhaftem Wuchs, aber knochig wie ein Skelett.

In den Büchern[ | ]

Bonhart war für seinen Perfektionismus in seinem Beruf ebenso bekannt wie für seinen hohen Preis, den er für seine Arbeit verlangte.[1] Es bereitete ihm Vergnügen, anderen Schmerz und Leid zuzufügen und er genoss Szenen der Gewalt.[2] Bonhart besaß drei Hexer-Medaillons, die jeweils den Kopf eines Wolfes, einer Katze und eines Greifen darstellten. Er behauptete, die Besitzer der Medaillons eigenhändig getötet zu haben.

Stefan Skellen hatte Leo Bonhart angeheuert, um Ciri zu ermorden. Baron Casadei kaufte sich ebenfalles seine Dienste, um Ciri lebend gefangen zu nehmen. Bonhart tötete die Mitglieder von Ciris Rattenbande und enthauptete sie anschließend. Da der Varnhagen-Clan eine Prämie auf die Rattenbande ausgesetzt hatte und Bonhart den Auftrag übernahm, brauchte er ihre Köpfe als Beweis für die Erfüllung der Mission.

Ciri nahm er weder gefangen, noch tötete er sie und erfüllte somit nicht die Missionen seiner Auftraggeber. Er hatte seine eigenen Pläne mit ihr. Bonhart sperrte Ciri für einige Zeit ein, schlug und misshandelte sie. Er kaufte ihr ein eigenes, speziell für sie angefertigtes Schwert beim Waffenschmied Esterhazy und zwang sie, damit in Schaukämpfen in Claremont anzutreten. Sie kämpfte unter anderem gegen einen Gefährten seines Cousins Houvenaghel, dem die Schaukampfarena gehörte.

Ciri gelang die Flucht, als Bonhart sich gemeinsam mit Skellen und Rience in dem Dorf Einhürne aufhielt (Ciri war stets in seiner Begleitung). Daraufhin tötete Bonhart Neratin Ceka, der Ciri einen Vorsprung verschaffte, doch Skellen erwischte sie im letzten Moment und verletzte das Mädchen ernsthaft im Gesicht. Sie entkam letztendlich, versteckte sich im Sumpf in der Unterkunft des Einsiedlers Vysogota von Corvo. Ein weiteres Mal spürte Bonhart gemeinsam mit Skellen und Rience Ciri im Auftrag von Vilgefortz auf. Schließlich entkam sie durch den Tor Zirael.

Einmal noch begegneten sich Bonhart und Ciri auf der Zitadelle Stygga, wo er zunächst Cahir Mawr Dyffryn aep Caellach tötete, da dieser sich als Hexer ausgab, um Angoulême und Ciri die Flucht zu ermöglichen. Bonhart starb schließlich durch die Hand Ciris, die er auf seine sadistische und unmenschliche Art geliebt hatte. Aus seinen Dialogen mit Ciri kann man herauslesen, dass er wohl gerne gegen sie in einer Arena angetreten wäre.

Literaturstellen[ | ]

Ausschnitte aus "Der Schwalbenturm"

Bonhart erschien in der Tür.
Die Ratten wichen instinktiv zurück, die Absätze der hohen Stiefel bohrten sich in den Boden, die Hände flogen zu den Schwertgriffen. Der Kopfgeldjäger hatte sein Schwert unter dem Arm geklemmt. So hatte er die Hände frei – in einer hielt ein geschältes Ei, in der anderen einen Kanten Brot.
Langsam kam er an die Brüstung herab. Er stand auf dem Vorbau, und er war groß. Riesenhaft, wenn auch so dünn wie ein Ghul.
Er betrachtete sie, ließ den Blick aus den wässrigen Augen der Reihe nach über sie alle schweifen. Dann biss er erst ein Stück von dem Ei und dann ein Stück vom Brot.
„Und wo ist Falka?“, fragte er undeutlich. Ihm fiel ein Krümel Eigelb aus dem Mund.

Der Schwalbenturm, ("Wieża Jaskółki"), Ausgabe dtv Juli 2010, S. 84 f.

Bonhart wirbelte herum und sprang wie ein Kreisel, umringt vom Blitzen und Sausen der Klingen. Die Ratten wichen vor ihm zurück, sprangen vor, schlugen zu und sprangen wieder weg, wütend, verbissen, gnadenlos. Und erfolglos. Bonhart parierte, schlug, parierte, schlug, griff an, griff pausenlos an, ließ keine Atempause, gab das Tempo vor. Die Ratten aber wichen zurück. Und starben.
Der Schwalbenturm, ("Wieża Jaskółki"), Ausgabe dtv Juli 2010, S. 87

The Witcher 1[ | ]

Im Computerspiel The Witcher wird Leo Bonhart von Hauptmann Jean-Pierre erwähnt, als Geralt ihn das erste Mal in den Sümpfen von Wyzima trifft. Für Jean-Pierre war Old Leo ein Hexer-Schlächter und eine Legende. Hexer und Magier waren keine Bedrohung für ihn.

Randnotizen[ | ]

  • Leo Bonhart ist der Name eines Kunden der ehemaligen Firma von Andrzej Sapkowski, einem Engländer, wie der Autor in einem Interview enthüllte[3].

Galerie[ | ]

Fußnoten[ | ]

  1. "Perfektionismus im Beruf" bedeutete für Bonhart nicht "Loyalität zum Auftraggeber". Er hatte kein Problem damit, einen Auftraggeber im Stich zu lassen, wenn ein anderer ihm mehr Geld bot.
  2. Trotz seiner sadistischen und abgebrühten Art gab es auch Dinge, vor denen er sich ekelte. Dazu gehörten Jauche, Regenwürmer sowie die Kommentare der Marquise Mathilda de Nementh-Uyvar über ihre pädophilen Eskapaden.
  3. Klawisz F8. Interview verschiedener Fragensteller mit Andrzej Sapkowski auf der Liste SAPEK, erstellt am 14.04.2001. Zuletzt besucht am 01.01.2014