Mit dem Hexerkodex oder der Regel der Hexer bezeichnet Geralt die Prinzipien, nach denen er als Hexer Aufträge ausführt oder ablehnt.
In den Büchern[ | ]
In den Büchern gibt es keinen offiziellen Hexerkodex, der Hexerlehrlingen während der Ausbildung beigebracht wird. Wenn Geralt den "Kodex" bzw. die "Regel" erwähnt, meint er damit persönliche Lebensregeln, die er für sich selbst festgelegt hat. Böse Zungen könnten sogar behaupten, dass Geralt sich auf diesen Kodex nur beruft, um ungewollte Aufträge nicht annehmen zu müssen, da sich die Auftraggeber mit einer solchen Erklärung eher zufriedengeben als mit einem Nein.
In der Buchreihe erfährt man, dass folgende Regeln zu Geralts Kodex gehören:
- Er darf Außenstehenden keine Details über seine Arbeit nennen.[1]
- Er nimmt keine Aufträge an, die einen Auftragsmord beinhalten.[2]
- Er tötet keine vernunftbegabten Kreaturen[3] sowie keine solchen, die den Menschen nicht schaden.[4]
- Er darf sich nicht in die Angelegenheiten der Menschen einmischen, sondern muss neutral bleiben.[5]
- Er darf niemanden im Stich lassen, der in Lebensgefahr schwebt.(ZS, S.269)
In den Witcher-Spielen[ | ]
In den von Rittersporn verfassten Journaleinträgen zu The Witcher 2: Assassins of Kings und The Witcher 3: Wild Hunt wird manchmal erwähnt, dass Geralt nach seinem Kodex handelt bzw. gegen seinen Kodex verstößt, wenn es z.B. um die Entscheidung geht, gegen Scoia'tael zu kämpfen oder einen Drachen zu jagen.
Film und TV-Serie The Hexer[ | ]
In der polnischen Filmproduktion "The Hexer" lehren die Ausbilder in Kaer Morhen tatsächlich einen Hexerkodex, der es den Hexern z.B. verbietet, unehrenhaft zu kämpfen - auch gegen Ungeheuer - sowie Fernkampfwaffen zu verwenden.
Die Welt von The Witcher[ | ]
Im Kompendium "Die Welt von The Witcher" erklärt Vesemir, dass es keinen offiziellen Hexerkodex gibt.
Da wir gerade vom Kodex der Hexer sprechen, möchte ich hinzufügen, dass es nie einen solchen gab. Der Ausdruck wird oft von Geralt benutzt, um die Regeln zu benennen, denen er folgt - oder besser: zu folgen versucht. [...] Jeder Hexer hat seine Prinzipien und versucht, nach ihnen zu leben; das gelingt dem einen besser und dem anderen schlechter. [...] Insofern könnte man wohl sagen, dass jeder Hexer seinen eigenen Kodex hat. Und praktisch ist es auch. Wenn man einen unpassenden Auftrag ablehnen will, beruft man sich einfach auf die Verbote »des Kodex«.
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Die Welt von The Witcher, Ausgabe Panini 2015, S. 74
Literaturstellen[ | ]
Geralt erklärt Iola, was es mit dem Kodex auf sich hat:
Fehler? Ja gewiss. Ich habe welche gemacht. Aber ich habe mich an die Prinzipien gehalten. Nein, nicht die Regel. Ich habe mir angewöhnt, mich manchmal hinter der Regel zu verstecken. Die Leute mögen das. Jemand, der irgendwelche Regeln hat und sie befolgt, wird geachtet und ernst genommen. Es gibt keine Regel. Nirgends ist eine Regel für Hexer festgelegt. Meine habe ich mir selbst ausgedacht. Für gewöhnlich. Und ich habe mich daran gehalten.
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Die Stimme der Vernunft 4 (Kurzgeschichte), enth. in Der letzte Wunsch, Ausgabe dtv 2006, S. S.162-163
Fußnoten[ | ]
- ↑ Dies äußert Geralt König Foltest gegenüber, als dieser ihn nach seiner Erfahrung mit verschiedenen Monstern fragt.(LW/HE, S.24) Außerdem erklärt er Königin Calanthe, dass er mit Außenstehenden nicht über die Kräuterprobe sprechen darf.(SV/EM, S.419)
- ↑ Siehe Geralts Gespräche mit Stregobor(LW/KU, S.124-125) und Calanthe(LW/FP, S.174).
- ↑ Wie zum Beispiel keinen Silvan.(LW/RW, S.256)
- ↑ Sehr zu Rittersporns Verdruss, wenn dieser der Meinung ist, dass er und Geralt das angebotene Geld gut gebrauchen könnten:
»[...] Und was soll ich von dir sagen, der jeden zweiten Tag ein einträgliches Angebot ausschlägt? Die Hirikka tötest du nicht, weil die am Aussterben sind, den Streitling nicht, weil er unschädlich ist, die Nächtin nicht, weil sie nett ist, den Drachen nicht, weil’s der Kodex verbietet. [...]«
— Ein kleines Opfer (Kurzgeschichte), enth. in Das Schwert der Vorsehung, Ausgabe dtv 2008, S. 237 - ↑ Zumindest diese Regel hat ihm Vesemir beigebracht:
»[...] Weißt du, Iola, in Kaer Morhen ist mir eingehämmert worden, dass ich mich nicht in solche Angelegenheiten einmischen soll, sondern einen Bogen darum machen, nicht den fahrenden Ritter spielen und den Ordnungshütern nicht zu Hilfe eilen. [...]«
— Die Stimme der Vernunft 4 (Kurzgeschichte), enth. in Der letzte Wunsch, Ausgabe dtv 2007, S. S.161