Flamme (im poln. Original Iskra, was "der Funke[n]" heißt), deren echter Name Aenyeweddien (oder "Kind des Feuers" in der alten Sprache) lautete, war eine Waldelfe und Mitglied der Rattenbande. Sie hatte dunkles, aufwändig frisiertes Haar und große, mandelförmige Augen. Flamme liebte es, Schmuck und märchenhaft bunte Kleidung zu tragen. Ihr Pferd war eine schöne, rassige Fuchsstute.
Aus einem Grund, den niemand verriet, wurde sie von ihrem Volk verstoßen. Allein auf sich gestellt, hätte sie im schmalen Streifen Niemandsland, das die Menschen von den Elfen trennte, kaum eine Überlebenschance gehabt. Sie fand in Giselher einen Gefährten und wurde seine Geliebte. Giselher fand ihren elfischen Namen Aenyeweddien zu kompliziert und nannte sie kurzerhand "Flamme". Die beiden schlossen sich mit vier anderen Jugendlichen zu einer Räuberbande zusammen.
Von Ciri hatte Flamme zunächst keine hohe Meinung, da diese zögerte, den Menschenhändler Flenner zu töten, obwohl dieser ihr Leben bedrohte. Während ihrer Zeit bei den Ratten verdiente sich Ciri allmählich Flammes Respekt, indem sie ihr zeigte, dass sie ebenso gut kämpfen und tanzen konnte wie sie. Flamme war es auch, die Ciri den Spitznamen "Falkenjunges" gab, woraus "Falka" wurde.
Flamme und die gesamte Rattenbande wurden von Leo Bonhart in Eifers getötet, mit Ausnahme von Ciri.
Mitglieder der Rattenbande:
Flamme ist ein Charakter aus "Die Zeit der Verachtung" ("Czas pogardy"), "Feuertaufe" ("Chrzest ognia") und "Der Schwalbenturm" ("Wieża Jaskółki").
Literaturstellen[ | ]
Doch die Ratten waren auch dort schon eingedrungen - aus dem Hintergrund sprang plötzlich ein dunkelhaariges Mädchen in märchenhaft bunter Kleidung hervor.
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Die Zeit der Verachtung, ("Czas pogardy"), Ausgabe dtv 2009, S. 372
Ciri zuckte zusammen, als sie in die großen dunklen, mandelförmigen Augen blickte, die in einem Lächeln entblößten Zähnen sah, die so klein waren, dass das Lächeln etwas Vampirhaftes an sich hatte. Das waren keine Menschenaugen und keine Menschenzähne. Das bunte Mädchen war eine Elfe.
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Die Zeit der Verachtung, ("Czas pogardy"), Ausgabe dtv 2009, S. 374
Ciri drückte das Gesicht an die Mähne und folgte ihr. Gleich neben ihr galoppierte Flamme einher. Die Geschwindigkeit ließ ihre schönen dunklen Haare wehen, so dass das kleine, spitz zulaufende Ohr zu sehen war, das ein filigranes Ringlein schmückte.
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Die Zeit der Verachtung, ("Czas pogardy"), Ausgabe dtv 2009, S. 378
Wer gegen Morgen den Pfeil herauszog und die Wunde versorgte, war Aenyeweddien.
Giselher erfuhr nie, warum die Elfen Aenyeweddien verstoßen, für welches Vergehen sie sie zum Tode verurteilt hatten - denn für eine freie Elfe war die Einsamkeit in dem schmalen Streifen Niemandsland, der das Freie Ältere Volk von den Menschen trennte, ein Todesurteil. Eine auf sich allein gestellte Elfe muss umkommen. Wenn sie keinen Gefährten findet.
Aenyeweddien fand einen Gefährten. Ihr Name, der frei übersetzt "Kind des Feuers" bedeutete, war für Giselher zu kompliziert und zu poetisch. Er nannte sie Flamme.
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Die Zeit der Verachtung, ("Czas pogardy"), Ausgabe dtv 2009, S. 390
Die großäugige und bunte Flamme, biegsam und fließend beim Tanz, schnell und mörderisch im Kampf, mit den schmalen Lippen und den kleinen Elfenzähnen.
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Die Zeit der Verachtung, ("Czas pogardy"), Ausgabe dtv 2009, S. 392