Das Encyclopaedia Maxima Mundi von Effenberg und Talbot ist ein Nachschlagewerk sowie eine umfassende Chronologie, die detaillierte Angaben über bekannte Persönlichkeiten sowie wichtige historische Ereignisse dokumentiert, die sich in der Geschichte des Kontinents zugetragen haben sowie im allgemeinen in der Welt.
Auszüge und Teilinhalte aus dem Encyclopaedia Maxima Mundi werden gelegentlich als Einleitung zu Geschichten oder Kapiteln von Andrzej Sapkowskis Romanen und Kurzgeschichten verwendet. Hierzu zählen beispielsweise:
- Peter Evertsen (Bd. V)(ZV, Kap.5)
- Dominik Bombastus Houvenaghel (Bd. VII)(ST, Kap.4)
- Flourens Delannoy (Bd. IV)(ST, Kap.8)
- Stella Congreve (Bd. III)(DS, Kap.10)
Hexer[ | ]
- Hexer, Band XV
Henkscher, bei den Nordlingen (s.d.) auch Hexer, geheime und elitäre Kaste von Priesterkriegern, wahrscheinlich Abspaltung der Druiden (s.d). In der Vorstellung des Volkes mit magischer Kraft oder übermenschlichen Fähkigkeiten ausgestattet, sollten die H. zum Kampf gegen bösen Geister, Ungeheuer und alle finsteren Mächte antreten. Tatsächlich wurden sie als Meister des Waffenhandwerks von den Herrschern des Nordens in den Stammeskriegen eingesetzt, die jene gegeneinander führten. Im Kampfe fielen H. in Trance, vermutlich durch Autohypnose oder Rauschdrogen, kämpften mit blinder Energie, völlig unempflindlich für Schmerz und sogar schwere Verwundungen, was den Aberglauben an ihre übernatürlichen Kräfte stärkte. Die Theorie, der zufolge H. durch Mutationen oder genetische Anpassungen entstanden, hat keine Bestätigung gefunden. Die H. sind die Helden zahlreicher Überlieferungen der Nordlinge (vgl. F. Delannoy "Mythen und Legenden des Nordens").
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Die Zeit der Verachtung, ("Czas pogardy"), Ausgabe dtv, Juni 2009, Kapitel 1, S. 6
Mandragora[ | ]
- Mandragora, Band XI
Mandragora oder auch Mannswurz, eine Pflanzenart der Familie der Nachtschattengewächse, umfasst krautige, stengellose Pflanzen mit möhrenförmigen, sich oft in der Mitte spaltenden Wurzeln, in denen man Ähnlichkeit mit einem Menschen erblicken kann; die Blätter bilden eine Rosette. M. autumnalis o. officinarum, die in geringem Umfang in Vicovaro, Rowan und Ymlac angebaut wird, wächst nur selten wild. Die grünen, später gelb werdenden Beeren werden mit Essig und Pfeffer gegessen, die Blätter in rohem Zustand verwendet. Die Wurzel der M., heute in der Medizin und Pharmazie geschätzt, spielte frühe eine große Rolle im Aberglauben, insbesondere bei den Völkern des Nordens; es wurden aus ihr Menschenfigürchen (Alrunen, Alraunen) geschnitzt und als wertvolle Talismane im Haus aufbewahrt. Man schrieb ihnen Schutz vor Krankheiten zu, sie verliehen Glück bei Prozessen und sicherten den Frauen Fruchtbarkeit und leichte Geburt. Man nähte ihnen Kleidchen und zog sie bei Neumond an. Die Wurzeln der M. wurden gehandelt, und ihr Preis erreichte sechzig Florins. Zum selben Zweck wurden die Wurzeln der Zaunrübe (s.d.) verwendet. Dem Aberglauben zufolge wurde die M.-Wurzel zu Zauberei und magischen Filtern gebraucht sowie als Gift; dieses Vorurteil flammte zu Zeiten von Hexenjagden wieder auf. Der Vorwurf der Verwendung von M. zu verbrecherischen Zwecken wurde z. B. im Prozess gegen Lukrezia Vigo (s.d.) erhoben. Auch die legendäre Philippa Alhard (s.d.) soll M. als Gift benutzt haben.
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Feuertaufe, ("Chrzest ognia"), Ausgabe dtv, November 2009, Kapitel 3, S. 135
Ithlinne[ | ]
- Ithlinne, Band X
Itlina, eigentlich Ithlinne Aegli, Tochter von Aevenien, legendäre Elfenheilerin, Astrologin und Seherin, bekannt durch Weissagungen, Visionen und Prophezeiungen, deren berühmteste Aen Ithlinnespeath ist, die Weissagung Itlinas. Vielfach abgeschrieben und in vielerlei Form herausgegeben, erfreut sich die Weissagung zu verschiedenen Zeiten großer Beliebtheit, und die ihr angefügten Kommentare, Schlüssel und Erklärungen passten sich an die jeweiligen Zeitläufe an, was die Überzeugung von den großen hellseherischen Fähigkeiten der I. bestärkte. Insbesondere besteht die Ansicht, I. habe die Nördlichen Kriege (1239-1268), die Großen Seuchen (1268, 1272 und 1294), den blutigen Krieg der Einhörner (1309-1318) und die Invasion der Haak (1350) vorhergesagt. I. soll auch die seit Ende des XIII. Jahrhunderts beobachteten Klimaverändeungen (die "Weiße Kälte") vorhergesagt haben, die der Aberglaube immer für den Beginn des Weltuntergangs hielt und mit dem Auftreten der Vernichterin (s.d.) in Zusammenhang brachte. Dieser Passus aus der Weissagung I.s gab den Anlass zu den berüchtigten Verfolgungen von Zauberinnen (1271-1276) und bewirkte den Tod vieler unglücklicher junger Frauen und Mädchen, die für Verkörperungen der Vernichterin gehalten wurden. Heute sehen zahlreiche Forscher in I. eine legendäre Gestalt und in den "Prophezeiungen" eine durchweg in der Neuzeit hergestellte Apokryphe und geschickte literarische Fälschung.
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Feuertaufe, ("Chrzest ognia"), Ausgabe dtv, November 2009, Kapitel 7, S. 354
Houvenaghel[ | ]
- Houvenaghel, Band VII
Houvenaghel, Dominik Bombastus, * 1239, kam in Ebbing mit groß angelegtem Handel zu Reichtum und ließ sich in Nilfgaard nieder; von den vorangehenden Kaisern geschätzt, wurde er unter der Regierung des Imperators Jan Calveit Burg- und Salzgraf von Venendal, und zur Belohnung seiner Verdienste wurde ihm die Kreishauptmannschaft von Neweugen verliehen. Als treuer Ratgeber des Kaisers stand H. in dessen Gunst und nahm an zahlreichen öffentlichen Angelegenheiten teil. † 1301. Schon in Ebbing entfaltete H. eine breite karitative Tätigkeit, unterstützte Notleidende und Besitzlose, gründete Waisenhäuser, Spitäler und Kinderhorte, spendete dafür erhebliche Summen. Als großer Freund der Künste und des Sports stiftete er in der Hauptstadt ein Komisches Theater und ein Stadion, die beide seinen Namen tragen. Er gilt als sprichwörtliches Vorbild für kaufmännische Rechtschaffenheit, Anstand und Ehrbarkeit.
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Der Schwalbenturm, ("Wieża Jaskółki"), Ausgabe dtv 2010, Kapitel 4, S. 142
Kerack[ | ]
- Kerack, Band VIII
Kerack, Stadt im nördlichen Königreich Cidaris, an der Mündung des Flusses Adalatte. Vormals Hauptstadt des eigenständigen Königreichs K., welches infolge von unfähigen Regenten und des Erlöschens der herrschenden Linie niederging, an Bedeutung verlor und von den Nachbarn aufgeteilt und einverleibt wurde. Hat einen Hafen, einige Fabriken, einen Leuchtturm und ca. 2000 Einwohner.
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Zeit des Sturms, Ausgabe dtv 2015, Kapitel 2, S. ??